... die inoffizielle deutsche Städte Meisterschaft für Senioren:


Der Löwenpokal


Die Spieler von Pokalverteidiger München (in gelb) und von Herausforderer Essen (in dunkelblau).

 

Wie üblich: Starkregen und frühes Gramann-Tor

Münchner Löwen verteidigen den Pokal mit einem 3:1-Sieg gegen Herausforderer Essen

13.07.2019 - Eine schöne Story im Vorfeld des 113. Löwenpokalspieles und auch der Grund für den ein oder anderen Scherz nach dem Spiel zwischen beiden Mannschaften war der Begriff ‚Masters-Kader‘ bzw. ‚Masters-Kaderliste‘. Denn mit der Hauptgrund, dass die Münchner Löwen den Herausforderer aus Essen sehr ernst nahmen, war die Anzahl der „Masters-Kader-Spieler“, mit denen Essen in München antrat: sieben Stück. Während der dritten Halbzeit versuchte zwar der ein oder andere Gast aus Essen seine Rolle in diesen Kaderlisten deutlich klein(er) zu reden, aber das Spiel vorher hatte gezeigt: Essen war ein sehr starker Herausforderer, vermutlich der spielstärkste bisher in der (sehr kurzen) Münchner Pokal-Verteidigungs-Historie.

 

Die Münchner Löwen trugen diesmal zum ersten Mal ein Löwenpokal-Spiel auf der Anlage des HC Wacker aus; das änderte aber nichts an zwei Konstanten, die die Löwen seit dem Sieg in Berlin im Herbst 2017 begleiten. Es war das dritte von vier Spielen, bei dem es teilweise Starkregen gab, und „schon wieder“ traf der Münchner Kapitän Christoph Gramann (und dies als ältester Münchner Feldspieler) zum schnellen 1:0 (diesmal in der 4. Minute). Diese frühe Führung in der gemeinsamen ‚Abtast-Phase‘ spielte den Münchnern natürlich in die Karten. Und vielleicht brauchten die Essener einen Moment zu lange, um sich danach wieder zu sortieren; während die Münchner in der Phase auf die Idee kamen, vergleichsweise schnell ‚klare Fakten‘ in diesem Spiel zu schaffen. Dies gelang dann auch mit Stephan Köhlers Tor zum 2:0, ebenfalls noch vergleichsweise früh im Spiel (19. Minute).
Mit diesem Tor trat dann die etwas skurrile Situation ein, dass mit Essen ein absolut auf Augenhöhe agierender Gegner zu Gast war (siehe die Ausführungen zu den Masters-Spielern oben), trotzdem die Titel-Verteidigung zu keinem Zeitpunkt des Spieles (mehr) in Gefahr war. Die Essener begannen nach dem 0:2 zwar noch einmal, sich stärker aufzubäumen; dies insbesondere auch zu Beginn der zweiten Halbzeit. Vier herausgeholte Strafecken in dieser Phase waren das Ergebnis (während die Münchner Gastgeber im gesamten Spiel keine einzige hatten!), und ein Anschlusstreffer hätte vielleicht noch einmal etwas Momentum auf Essener Seite kreieren können; aber am Ende waren alle Ecken keine Gefahr oder sichere Beute des wie immer souveränen Münchner Torwarts Axel Schwarz.

Als dann Timo Holland mit einem Konter (fast aus dem Nichts) in der 47. Minute zum 3:0 traf, war das Spiel endgültig entschieden. Danach beschlossen beide Mannschaften, es mit der Taktik nicht mehr ganz so streng zu nehmen, was den erfreulicherweise zahlreichen Zuschauern eine muntere Schlussphase bescherte. Und während die Münchner Löwen (teilweise schon slapstickartig bzw. ohne die allerletzte Konzentration) noch beste Konter- und Überzahl-Chancen gegen vollkommen aufmachende Essener vergaben, spielten diese verdientermaßen wenigstens einen ihrer vielen und guten Angriffe ordentlich zu Ende und trafen als Ergebnis - quasi mit dem Schlusspfiff - noch zum 1:3 durch Stephan Kulke mit einer sehenswerten argentinische Rückhand. Dieses Endergebnis von „3:1“ passte dann auch viel besser als jedes andere Ergebnis (von Spielverlauf und von den Ziffern ausgesehen) zum „113.“ Spiel der Löwenhistorie.
Natürlich soll nicht vergessen werden, die gute und souveräne Spielleitung der offiziellen Schiedsrichter zu loben (diesmal Sebastian Aull und Michael Egelkraut). Die Regelung der „offiziellen Schiedsrichter“ hat sich inzwischen so bewährt, dass es schon fast verwundern würde, wenn irgendwann in der Zukunft zwei Mannschaften sich nicht mehr darauf einigen würden.
Und wie es sich gehörte, schloss sich dem Spiel auf dem Platz eine schöne und lange dritten Halbzeit auf der Club-Terrasse (die immerhin in einem Buch kürzlich als einer der „100 Glücksorte in München“ bezeichnet wurde!) und im Clubhaus des HC Wacker an.
Den sympathischen Gästen aus Essen sei gewünscht, dass sie sich nicht zu oft den Satz ihrer „Alt-Löwen“ anhören müssen, dass diese „damals in 2001 aber den Löwen-Pokal mit nach Essen gebracht haben“ (das war die leichte Befürchtung), während die Münchner im Herbst ihr nächstes Spiel haben werden: Osternienburg stellt sich der Herausforderung, und erwartet wird eine Mannschaft, die sich nicht komplett neu finden muß – denn schließlich war Osternienburg vor zwei Jahren eine der beiden Mannschaften des ersten Spieles um den Bärenpokal.
Der Plan ist, dieses Spiel auf dem dann neu verlegten Kunstrasen beim MSC auszutragen oder wie es mit der alters-typischen Mischung aus „Hybris & Gelassenheit“ nach dem Spiel ausgedrückt wurde: „Dann schauen wir mal gemeinsam mit Osternienburg, ob der Tokio-Kunstrasen auch Löwen-Pokal-tauglich ist“. In diesem Sinne: Die Münchner freuen sich schon jetzt auf den Herbst, den nächsten Herausforderer und das Spiel.

 

Team München: Jan Aichinger, Patrick Bellenbaum, Philipp Deecke, Uwe Ehmig, Markus Fehlheim, Felix Fischer, Christoph Gramann, Timo Holland, Stephan Köhler, Sven Maier, Axel Schwarz, Christian Stadler, Georg Stolle, Tobias Thelen, Florian Zollner, Thomas Zollner

Team Essen: Tilo David, Dirk Dörr, Peter Felderbauer, Carsten Fischbach, Tobias Görgen, Jan Grobbink, Sven Husemeyer, Oliver Klever, Marcus Klinge, Stephan Kulke, Hinrich Nolte, Harald Pfeiffer, Jaroslaw Stefanik

 

Pokalverteidigungsmission erfolgreich gestaltet: (von links, hinten) Betreuer Hubert Hörl, Sven Maier, Stephan Köhler, Timo Holland, Philipp Deecke, Florian Zollner, Uwe Ehmig, Christian Stadler, Felix Fischer, Thomas Zollner, Coach Carsten Leisering; vorne: Coach Martin Eimer, Markus Felheim, Tobias Thelen, Georg Stolle, Axel Schwarz, Jan Aichinger, Christoph Gramann, Patrick Bellenbaum.
 

 
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